Köln ist ein dicht besiedelter Ballungsraum und wird von hohem Verkehrsaufkommen samt Güterverkehr geprägt. Für den Warentransport ist ein starkes Wachstum prognostiziert, weshalb effiziente Produktions- und Transportketten wichtiger werden.
Köln ist ein dicht besiedelter Ballungsraum und wird von hohem Verkehrsaufkommen geprägt, was auch den Güterverkehr mit einschließt. Güterverkehr bezeichnet den Transport von Waren zwischen verschiedenen Orten. Für Deutschland haben die Energieszenarien des Bundes bis zum Jahr 2050 einen Anstieg von 70 % beim Güterverkehr prognostiziert. Derzeit emittiert der Verkehrssektor 12 % der Treibhausgase in NRW. Hiervon trägt der Güterverkehr 30 %. Der effizienten Gestaltung von Produktions- und Transportketten kommt eine herausragende Bedeutung zu, da die bestehende Infrastruktur einen solchen Zuwachs weder auf der Straße noch auf der Schiene oder den Wasserstraßen bewältigen kann.
Steigerungen im Online-Handel haben in den vergangenen Jahren zur starken Zunahme kleinteiliger Lieferverkehre und Expresslieferungen „auf der letzten Meile“ geführt – meist in Innenstädten und Ballungsräumen. Hier schlagen besonders die Schadstoffe durch Abgase der Lieferfahrzeuge und deren Platz verbrauch zu Buche. Der Lieferverkehr behindert darüber hinaus den fließenden Verkehr, beispielsweise Radfahrende.
Insbesondere für die Stadtzentren und Wohngebiete in Köln, d. h. „auf der letzten Meile“, sollten sinnvolle Lösungen entwickelt werden, um Lieferungen verträglich abzuwickeln. Beispielsweise können emissionsarme Lieferfahrzeuge wie Lastenräder kleinteilige Lieferungen umweltverträglich und sozialverträglich, da leise, zustellen. Weitere Lösungsmöglichkeiten sind die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, um Güterverkehre zu vermeiden, oder die Bündelung kleinteiliger Sendungen.
Unsere Vision: Im zukünftigen Köln führt eine umweltfreundliche und effiziente Logistik zu völlig anderen Liefer- und Warenströmen. Die Unternehmen unserer Stadt haben nach und nach nachhaltige Logistikkonzepte entwickelt und in die Tat umgesetzt. In der Zukunft geht der Transport der Waren deutlich leiser und besser organisiert vonstatten. Die Warenströme von außerhalb werden zentral gesteuert, wodurch Leerfahrten sehr selten werden. Ein Großteil der Güter wird nachts, teils vollautomatisch, an die Orte gebracht, an denen sie tagsüber benötigt werden. Hierbei kommen vor allem Lastenräder, elektrisch betriebene Fahrzeuge und Straßenbahnen, die Güter transportieren, zum Einsatz.
Logistische Anforderungen werden in dicht besiedelten Stadtteilen im Wesentlichen mittels des Fahrradlastentransports (ohne und mit Elektrounterstützung) organisiert und bewältigt. Lieferungen werden besser untereinander abgestimmt. Verschiedene Zulieferer teilen sich beispielsweise Transporte und liefern gemeinsam Waren. Diese werden an geeigneten zentralen Stellen gesammelt und anschließend umweltfreundlich mit Elektrotransportern und Lastenrädern fein verteilt. Auf der letzten Meile werden kleinere Gegenstände nur noch per Lastenrad angeliefert. Jede Straße bzw. Straßenabschnitte besitzen Paketboxen, an denen standardmäßig die Pakete der BürgerInnen angeliefert werden. Nur in Ausnahmefällen werden Pakete bis vor die Haustür gebracht.
Die Schiene wird künftig eine deutlich wichtigere Rolle einnehmen, als es heutzutage noch der Fall ist. Innerhalb von Köln übernimmt die „Kölnische Veedelbim“ große Teile der Warenlieferungen. Letztere ist eine Güterbahn, die nachts die Gleise der Stadtbahn nutzt und viele LKW-Fahrten innerhalb Kölns unnötig macht. Wie früher werden künftig größere Firmen wieder per Schiene beliefert, wozu die Gleisanlagen in Köln deutlich ausgebaut werden. Da die Veedelbim meist nachts unterwegs ist, wird ein besonderes Augenmerk auf den Schallschutz gelegt. Dieser spielt auch sonst eine wichtige Rolle. Zusammen mit der Deutschen Bahn hat Köln deutliche Verbesserungen im Schallschutz in Bezug auf den Schienenverkehr erreicht. Dies wird durch effektive Schallschutzmauern (passiver Lärmschutz) und durch die Ausstattung von Güterzügen mit sogenannten Flüsterbremsen (aktiver Lärmschutz) erreicht.
Auch die Binnenschifffahrt wird von Bedeutung bleiben, da per Schiff sehr große Gütermengen transportiert werden können. Allerdings ist zu beachten, dass nur bestimmte Güter sinnvoll per Binnenschiff transportiert werden. So wird die Deutsche Post ihre Briefe sicherlich kaum von Basel über den Rhein nach Duisburg verschiffen. Durch die höhere Transportfähigkeit der Schiffe sinken die Schadstoffbelastungen im Vergleich zum LKW pro transportierter Ware. Zudem werden die Schiffe aufgrund von entsprechenden Vorgaben des Gesetzgebers sowie aufgrund von Initiativen aus der Bürgerschaft und auch seitens der Verlader sukzessive auf den neuesten technischen Stand gebracht. Entweder werden sie mit Flüssiggas (LNG) betrieben, wodurch kein Feinstaub und weniger Giftstoffe und Kohlendioxid ausgestoßen werden, oder sie werden mit Brennstoffzellen angetrieben, deren Wasserstoff durch Windgas erzeugt wird. Kölns Häfen sind teils reaktiviert und besitzen allesamt einen Schienenanschluss, wodurch Waren von der Veedelbim im Stadtgebiet weiter verteilt werden können. Die Binnen schiffe müssen zudem nachts nicht mehr zur Stromversorgung ihren Motor laufen lassen, denn am Ufer befinden sich zahlreiche Stromanschlüsse.
Viele Wege von Waren werden zukünftig eingespart. Große Teile der Güter werden wieder innerhalb der Kölner Region erzeugt, wodurch nur kurze Wege zu den Endverbrauchern entstehen. Auch in den Veedeln wird wieder mehr produziert. Das Handwerk erlebt eine kleine Renaissance, und kleine Gewerbebetriebe stellen typische kölsche Waren her. Gerade hierdurch wird die lokale Wertschöpfungskette gestärkt, was auch dem Haushalt von Köln zu Gute kommt. In Köln gibt es „Probierstuben“, die Waren aus Onlineshops zum Anfassen und Anprobieren bereithalten. Hierdurch werden viele Warensendungen vermieden, da die Kunden die Waren nicht mehr zurücksenden müssen. Jedes Veedel besitzt einen Gemeinschaftsgarten und das urbane Gärtnern wird auf geeigneten privaten und städtischen Flächen ökologisch betrieben. Hierdurch werden lokal Lebensmittel angebaut, die nicht mehr von außerhalb nach Köln transportiert werden müssen.
Konkrete Maßnahmen
Dem Fahrrad-Lastentransport kommt nach unserer Auffassung eine Schlüsselrolle in der innerstädtischen Logistik zu. Wir wünschen uns, dass derjenige, der etwas Großes und Schweres transportieren möchte, künftig die Möglichkeit erhält, per Ausleihe ein städtisches Lastenrad zu nutzen. Hier könnte die Stadt öffentliche Lastenfahrrad-Verleihe etablieren und über das Kölner Stadtgebiet verteilen. Das Vermietsystem kann in Anlehnung an das Prinzip des CarSharing aufgebaut und mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden.
Darüber hinaus kann die Anschaffung von Lastenfahrrädern durch Gewerbe- und Handwerksbetriebe durch die Stadt gefördert werden, ähnlich wie das Privileg für Firmenwagen. Hier können Lastenräder insbesondere für Bedarfslieferungen eingesetzt werden.
Weitere mögliche Anwendungsfelder sind
- die Einführung eines Botensystems der Stadtverwaltung Köln,
- ein Lieferservice für Kunden von Supermärkten mit Lastenrädern sowie
- die Einführung von Lastenfahrrädern bei kommunalen Einrichtungen.
Durch den Einsatz von Lastenrädern lässt sich ein signifikanter Anteil der durch innerstädtische Logistik verursachten negativen Effekte im motorisierten Straßenverkehr reduzieren. Dass der Gütertransport umweltfreundlich gestaltet werden kann, beweisen Beispiele aus europäischen Großstädten wie Kopenhagen oder Graz eindrucksvoll.
Ein spezifischer Anwendungsfall für das Lastenfahrrad stellt die Zustellung von nicht gebündelten, kleinteiligen Warensendungen „auf der letzten Meile” dar. Diese resultieren derzeit in vielen Fällen aus den aktuell stark zunehmenden Umfängen im Onlinehandel, welcher vielfach kleinteilige Lieferverkehre bedingt. Der Einsatz von Lastenfahrrädern kann dazu beitragen, diese Lieferverkehre klima-, umwelt- und sozialverträglich den Empfängerinnen und Empfängern in der teils engen Innenstadt Kölns bzw. der Veedel zuzustellen.
Möglich ist zudem die zusätzliche Ausstattung der Lastenräder mit einem Elektromotor. Die elektrische Unterstützung beim Treten trägt zur Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge im Alltag bei.
Ein gelungenes Beispiel in dieser Hinsicht ist der Cargo Cruiser, den UPS in Dortmund testete. Es handelt sich dabei um ein elektrisch unterstütztes Lastenfahrrad mit einem Ladevolumen von 2,2 m 3 und einer möglichen Zuladung von 300 kg, um Lieferungen in der räumlich engen Innenstadt verträglich abzuwickeln. Das Fahrzeug wird über einen am Rand der Innenstadt abgestellten Transporter bestückt.
Wir fordern, dass die Stadt Köln sich zusammen mit den Paketzustellern überlegt, wie das Zustellen von kleinteiligen Lieferungen effizienter gestaltet werden kann. Wir möchten, dass zunächst in einem dicht besiedelten Veedel, beispielsweise in der Innenstadt, Sülz oder Ehrenfeld, mehrere Paketboxen aufgestellt werden. Diese sollen von allen Paketdiensten genutzt werden und ersparen so die Lieferung bis vor die Haustür. Die Stadt Köln kann Parkflächen für Autos umwidmen oder eine Nutzungserlaubnis aussprechen und damit an geeigneten Plätzen Raum für Paketboxen schaffen. Hier können die Adressaten ihre Sendungen jederzeit wohnungsnah abholen. Nur im Ausnahmefall, zum Beispiel bei mobilitätseingeschränkten Menschen, sollten die Pakete noch bis vor die Tür geliefert werden. Im besten Fall gäbe es in jeder Straße oder in jedem Straßenabschnitt Paketboxen, die mit Lastenrädern beliefert würden, so dass Transporter der Paketdienste nur noch ausnahmsweise ins Veedel fahren müssten.
Vielen Konsumenten ist nicht bewusst, wie vorteilhaft es u. a. hinsichtlich des verbundenen Transportaufwands ist, nachhaltig produzierte, regionale bzw. saisonale Produkte zu kaufen. Solche Überlegungen fließen deshalb oft nicht in die Kaufentscheidungen ein. Hier gilt es, durch geeignete Maßnahmen Informationslücken zu schließen bzw. Umdenkprozesse zu fördern. Dies kann nur durch kontinuierliche Information erfolgen.
Regionale und lokale Produkte sind sozial etwa aufgrund der damit verbundenen Förderung ländlicher Entwicklung nachhaltig. Hinzu kommt der ökologische Vorteil, da im Vergleich zu importierten Lebensmitteln weniger Energie beim Transport aufgewendet werden muss.
Die Stadt Köln soll Öffentlichkeitsarbeit organisatorisch und finanziell unterstützen, damit Konsumenten über die Effekte ihrer Kaufentscheidungen auf logistische Prozesse und damit auf Umwelt, Klima und Menschen informiert werden und Umdenkprozesse eingeleitet werden können. Bürgerinnen und Bürgern soll bewusst gemacht werden, dass ihr Konsumverhalten für sie selbst spürbaren negativen Auswirkungen verbunden ist – z. B. Staus, Verkehrslärm, Luftschadstoffen. Es soll eine Abkehr vom „Alles-jetzt-sofort-Prinzip“ hin zur Entscheidung für hochwertige, langlebige und möglichst regionale und lokale Produkte erreicht werden. Die Sensibilisierung der Kölner Bürgerschaft für die Effekte ihres Kauf- und Konsumverhaltens ist für uns ein zentrales Anliegen.
Wir empfehlen, regionale Wertschöpfungsketten zu unterstützen, um auf diese Weise kurze Lieferketten zu erzeugen und Transporte über lange Distanzen mit den entsprechenden externen Effekten zu vermeiden. Ein Adressat der Empfehlung ist die Stadt Köln. Sie kann Kontakte zwischen Einzelhändlern und regionalen Produzenten herstellen und fördern. Zudem kann die Stadt Köln Einzelhändler dazu anregen, regionale Produkte – beispielsweise lokale Lebensmittel – verstärkt zu bewerben sowie deren Käufe über die Einführung bzw. den Ausbau eines Belohnungssystems (z. B. Taler, Bonus) zu fördern.
Die Stadt Köln soll urbanes Gärtnern fördern und z. B. in jedem Veedel die Errichtung eines Gemeinschaftsgartens ermöglichen. Ferner kann die Stadt städtische Dächer für den Anbau von Lebensmitteln freigeben. Grünanlagen können wie in der essbaren Stadt Andernach auch für den Anbau von Nutzpflanzen verwendet werden. Dies spart Geldmittel und ermöglicht den Menschen, in Köln etwas zu ernten. Durch diese lokale Subsistenzwirtschaft könnte sich Köln zumindest teilweise selbst versorgen.
Das Schienennetz der Straßen- und Untergrundbahn wird tagsüber besonders während des Berufsverkehrs stark genutzt. Zu anderen Zeiten und gerade in der Nacht werden die Schienen weniger oder überhaupt nicht genutzt. Wir schlagen vor, dass vor allem nachts, aber auch in geeigneten Zeitfenstern tagsüber, Gütertransport auf der Schiene innerhalb der Stadt durchgeführt wird. So kann insbesondere das Schienennetz der KVB nach Betriebsschluss, etwa zwischen 1 und 5 Uhr, genutzt werden. Die Güterbeförderung wurde bereits im Stadtgebiet von Wien auf der bestehenden ÖPNV-Infrastruktur erfolgreich getestet und wartet auf die Umsetzung. Hier könnte die Stadt Köln eine Vorreiterrolle einnehmen und die Kölnische Veedelbim“ ins Leben rufen!
Der Ausbau des Godorfer Hafens wurde lange kontrovers diskutiert. Es gibt Argumente, die dafür sprechen, aber auch solche, die dagegen sprechen. Für eine Verbringung von Gütern von der Straße auf das als klimafreundlich und sozialverträglich wahrgenommene Binnenschiff (und umgekehrt) kann der Hafen eine sinnvolle Einrichtung darstellen. Insbesondere der Containerumschlag kann profitieren. Es ist zudem zu erwarten, dass einige Teile Kölns vom Güterverkehr entlastet werden. Andererseits ginge der Naherholungsraum im Kölner Süden teilweise verloren und das Naturschutzgebiet Sürther Aue würde zerstört.
Am 10. Juli 2011 hatte sich bei einer Bürgerbefragung die klare Mehrheit der abgegebenen Stimmen gegen das Projekt ausgesprochen, das Quorum bei der Volksabstimmung wurde allerdings knapp verfehlt. Wir sprechen uns hiermit nach Abwägung des Für und Wider gegen den Ausbau des Godorfer Hafens aus.
WWir empfehlen eine generelle öffentliche Förderung von Akteuren aus der Wirtschaft, die nachhaltige Logistikkonzepte besitzen. Als ein gelungenes Beispiel ist die Förderung der Ökoprofit-Projekte zu nennen. Überregional ließen sich Kölner Unternehmen mit „Best Practicioners“ vernetzen und auf diese Weise ein Netzwerk mit notwendigem und zudem förderlichem Austausch entwickeln.
Darüber hinaus sollte ein Preis für Logistikunternehmen ausgelobt werden, etwa für solche mit einem besonders geeigneten Standort, der sich z. B. durch einen Bahnanschluss oder kurze Wege zu Bundesfernstraßen auszeichnet oder auch durch die Nutzung einer bestehenden Industriebrache.
Die Stadt Köln soll sich bei der Deutschen Bahn AG dafür einsetzen, die teils gravierenden Defizite in der Eisenbahninfrastruktur zu beseitigen. Eins davon ist die Lärmbelastung vieler Menschen in der dicht besiedelten Kölner Innenstadt im Bereich des Eisenbahnringes durch die fortwährende Fahrten der Güterzüge auf diesem Teil der Rheinschiene. Hier gibt es über die aufgebauten Lärmschutzwände hinaus noch Optimierungsbedarf, etwa im Bereich von Brücken.
Fehlender aktiver und passiver Lärmschutz fällt in die direkte Zuständigkeit übergeordneter Politikebenen sowie der DB AG. Jedoch kann die Stadt ihren politischen Gestaltungsspielraum auf Landes- und Bundesebene nutzen, um die Beseitigung der Defizite zu forcieren. Dies gilt sowohl für den Bereich des Schienengüterverkehrs als auch für den Personenverkehr.
Während die Stadt auf Gütertransitverkehre vor allem im Autobahnnetz kaum Einfluss nehmen kann, bieten sich bei innerstädtischen Ziel-Quell-Verkehren durchaus Einflussmöglichkeiten. Eine sinnvolle Maßnahme, die in Köln bereits umgesetzt wird und weiter forciert werden sollte, ist beispielsweise das 1991 eingeführte und seitdem fortwährend optimierte LKW-Führungskonzept.
Die Stadt Köln soll prüfen, inwieweit konventionell angetriebene Fahrzeuge im kommunalen Fahrzeugpark durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden können. Diese sind vor Ort schadstofffrei und verursachen keinen Lärm. Viele Strecken, die die Mitarbeitenden fahren, sind zum einen planbar und zum anderen kurz und lassen sich deshalb mit einem Elektrofahrzeug mühelos zurücklegen. Die Kommune verfügt überdies über Flächen zum Abstellen der Fahrzeuge sowie für den Ladevorgang. Nicht nur bei Kleinwagen für den Personenverkehr, sondern auch bei Kleintransportern ist Elektromobilität anwendbar. Gerade innerstädtisch lassen sich mit Kleintransporten wie dem Streetscooter der RWTH Aachen, der derzeit von der Deutschen Post im Einsatz getestet wird, Waren bequem transportieren.
(Internationale) Vorbilder
Die sogenannte CarGoTram ist eine Güterstraßenbahn, die die Dresdner Verkehrsbetriebe auf dem Straßenbahnnetz von Dresden betreibt. Finanziert wird die CarGoTram von Volkswagen, da sie dessen Werk mit Bauteilen beliefert. Durch die Entscheidung für die Tram und den Bau von zwei Güterstraßenbahnen werden zahlreiche LKW-Fahrten vermieden. Die CarGoTram verkehrt seit 2001 im Stundentakt zwischen einem Logistikzentrum in der Friedrichstadt und dem Volkswagenwerk.
Die sogenannte GüterBim war ein Projekt der städtischen Verkehrsbetriebe von Wien und wurde mit etlichen Partnern und den Wiener Lokalbahnen betrieben. Nach über 50 Jahren wurde der Güterverkehr der Innenstadt auf die Straßen bahngleise zurückgebracht. Der offizielle Titel des Projekts lautete: „Güterbeförderung im Stadtgebiet auf bestehender ÖPNV-Infrastruktur“. Zwischen August 2005 und Juni 2007 wurde die GüterBim erfolgreich getestet und die Erkenntnisse wurden dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bzw. der Forschungsförderungsgesellschaft übergeben. Auf den letztlichen Einsatz der GüterBim wartet Wien bis heute.