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Einstimmiger Beschluss der BV Lindenthal für den „Tag des guten Lebens“ in Sülz

Der 2. „Tag des guten Lebens: Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit“ wird am 21. September 2014 in Köln-Sülz stattfinden. Die zuständige Bezirksvertretung Lindenthal gab bei ihrer Sitzung am Montag dieser Woche grünes Licht für die Bürgerinnen und Bürger in Sülz. Damit genießt die Nachbarschafts-Bewegung, wie schon ein Jahr zuvor in Ehrenfeld, breite politische Rückendeckung.

Einen Sonntag lang wird das Veedel zwischen Gürtel und Universitätsstraße sowie Luxemburger Straße und Zülpicher Straße autofrei sein. Die Regie über den gewonnenen Freiraum übernehmen in dieser Zeit engagierte Nachbarschaften, Künstler und Kinder.

Anders als gefordert hat die Bezirksvertretung die stadtauswärts führende Luxemburger Straße nicht in das Gebiet mit einbezogen. “Gerade bei dieser unfallträchtigen Straße hätten wir uns mehr Mut gewünscht”, sagt die Sülzerin Pamela Hartmann von der Veranstalterin Agora Köln, einem Bündnis von 107 Kölner Organisationen aus Zivilgesellschaft, Umweltbewegung, Kultur und lokaler Ökonomie.

Gemeinsame nachbarschaftliche Aktionen in den Straßen und auf den Plätzen von Sülz begleiten das diesjährige Schwerpunktthema „Freiraum/Gemeinschaftsraum“. Agora Köln will mit dieser Themenwahl die Bedeutung von Freiräumen und Gemeinschaftsräumen für die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung bewusst machen. „Freie Räume werden in Köln immer knapper“, mahnt Hartmann, Gesellschaft brauche dagegen freien Raum zur Entfaltung.

Diesen Raum zur Entfaltung können die Sülzer am „Tag des guten Lebens: Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit“ in ihrem Veedel nutzen und selbst mitgestalten. Alle Nachbarn in Sülz sind daher aufgerufen, mit einem gemeinsamen Straßen-Frühstück, einer Kunstaktion, einem Konzert oder einer anderen kreativen und phantasiereichen Idee an der öffentlichen Debatte teilzunehmen: Wie wollen wir eigentlich in Köln leben? Wer mitmachen und eine eigene Aktion anbieten will oder eine Mitmach-Aktion sucht, kann sich schon bald auf der Internetseite der Veranstaltung www.tagdesgutenlebens.de mit seinen Nachbarn vernetzen.

Für die Vernetzung und die Mobilisierung der Anwohner, den Aufbau eines aktiven Netzwerkes vor Ort und die Vorbereitungen der nicht-kommerziellen Veranstaltung werden noch Unterstützer gesucht. Der Arbeitskreis Sülz der Agora Köln, zu dem rund 20 engagierte Bewohner gehören, bereitet ein großes Treffen mit der Sülzer Anwohnerschaft vor, das im März stattfinden soll. Ort und Zeit des Treffens werden rechtzeitig auf der Internetseite und per Aushang bekannt gegeben.

Auch im Kölner Stadtrat steht kommende Woche das Thema “autofreie Sonntage” auf der Tagesordnung. Als unabhängiges und überparteiliches Bündnis ist  die Agora Köln gespannt, ob die Ratsparteien den einstimmigen Beschlüssen in den Bezirksvertretungen folgen werden. “Wir als Bewegung von Bürgerinnen und Bürgern haben mit den Bezirksvertretungen Ehrenfeld und Lindenthal sowie dem Ordnungsamt und der Polizei gute Erfahrungen machen können, findet Martin Herrndorf, Mitglied des Beirats der Agora Köln. „Nun sind Rat und Stadtverwaltung gefragt, für alle Kölnerinnen und Kölner aktiv zu werden”. Ein Ratsbeschluss würde den politischen Willen Kölns unterstreichen, nachbarschaftliches Engagement zu fördern und den stark regulierten öffentlichen Raum als Ort sozialer Kommunikation zu öffnen. Dann könnte es zudem möglich werden, stark befahrene Straßen wie die Innere Kanalstraße oder die Nord-Süd-Fahrt in die autofreien Gebiete einzubeziehen.

Der „Tag des guten Lebens: Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit“ fand 2013 erstmals in Ehrenfeld statt. Die EhrenfelderInnen hatten den autofreien Raum begeistert für sich eingenommen und mit ihren Nachbarschaftsaktionen sowie Ideen und Aktionen rund um das letztjährige Schwerpunktthema „Mobilität“ rund 80.-100.000 Besucher angelockt. Die Begeisterung wirkt nachhaltig: In Ehrenfeld treffen sich engagierte Nachbarinnen und Nachbarn weiterhin, um Aktivitäten für ein besseres Zusammenleben in den Straßen des Viertels zu realisieren und einen Tag des guten Lebens 2014 als Nachbarschaftsfest  zu wiederholen.

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