Autor: Dana Dübbers

„Der Druck kommt immer von unten“ 

Ein Besuch in der Bezirksvertretung Innenstadt Wir leben in einer Stellvertreter-Demokratie. Alle paar Jahre fühlen wir Bürger:innen uns mächtig, wenn wir gut gelaunt in die Wahlkabine treten, ein paar Kreuze auf ein Blatt Papier setzen dürfen und damit unser Vertrauen in die Menschen auf den Plakaten setzen, die dann die nächsten Jahre für uns über die Belange des Gemeinwohls entscheiden.  Abgesehen von diesem einen Tag alle paar Jahre fällt es teils schwer, unsere Demokratie als System zu erfassen, in dem die Macht vom Volke ausgeht. Die steigende Anzahl an Menschen, die für ihre Ideen auf die Straße gehen, verdeutlicht: wir wollen mitreden!  Konkret anpacken kann man bekanntlich am besten vor der eigenen Haustür- think global, act local. Für diese kleinere Ebene, also die Straßen, auf denen wir uns Tag für Tag bewegen, ist in Köln das politische Gremium der Bezirksvertretung zuständig. „Die Bezirksvertretung entscheidet in allen Angelegenheiten, deren Bedeutung nicht wesentlich über den Stadtbezirk hinausgeht. Sie wird zu allen Angelegenheiten gehört, die den Stadtbezirk berühren“ heißt es auf der Website der Stadt Köln. Und dafür gibt’s auch Geld:  „Die Bezirksvertretung hat die Möglichkeit, für verschiedene Bereiche bezirksorientierte Mittel einzusetzen, um damit beispielsweise Aktivitäten in …

Neustart für Kultur und Bildung in der Stammstraße

Zum Tag der Nachbarn öffnete das motoki-Kollektiv am 20. und 21. Mai 2022 seine Türen in der Stammstraße in Ehrenfeld. Zahlreiche Nachbar:innen kamen zusammen, um bei vielfältigen Aktionen miteinander und mit dem neu zusammengesetzten Kollektiv als unkommerziellen Kultur-Raum in Kontakt zu kommen.

Von der Baumbeet-Patenschaft zur aktiven Nachbarschaftsinitiative

Eine Gruppe in der Genovevastraße in Mülheim zeigt, wie Nachbar:innen Stück für Stück den öffentlichen Raum in der eigenen Straße zurückgewinnen können – und wie ein Blumenbeet der Auftakt zur vernetzten Nachbarschaft sein kann. Die Genovevastraße ist abends meist hochfrequentiert – auch wegen der unmittelbaren Nähe zu Konzerthallen, zum Carlswerk, Schauspielhaus, der Keupstraße, die mit einer Auswahl an Restaurants lockt, und als Laufstrecke vom und zum Wiener Platz. Der Publikumsverkehr hinterlässt leider Spuren – oft in Form von vollgemüllten Fahrradkörben und Baumbeeten, besetzten Hauseingangsstufen und Motorhauben aufgrund mangelnder Sitzmöglichkeiten in der Umgebung.  Und obwohl Zone 30 vorgeschrieben ist, rasen viele Autofahrende mit weitaus mehr km/h in die Straße, auf der schnellen Suche nach einem Parkplatz. Dass dies zu einem überwiegenden Teil Bewohner:innen Parkplätze sind, scheint die autofahrenden Nicht-Anwohnenden wenig zu stören, sofern es ihnen überhaupt bekannt ist. Im Jahr 2020 hat sich eine Nachbarschaftsgruppe in der Straße gefunden, die im Kern aus drei engagierten Nachbarinnen besteht. Sie haben neue Perspektiven für ihre Nachbarschaftsstraße und wünschen sich beispielsweise eine verkehrsberuhigte Einbahnstraße (die Weiterführung der Einbahnstraße von der Heidkampstraße in die Genovevastraße) und Möglichkeiten, wie die Nachbarschaft zusammenkommen kann. Im Lockdown und den …

Das Mini-BarCamp auf der Polis

Das Gute Leben ist vielfältig – und mit einigen Herausforderungen verbunden. Beim Mini-BarCamp der Agora auf dem polisCamp am Rudolfplatz am 21.05.2022 diskutierten die Teilnehmenden fleißig, wie wir von Statussymbolen, Beschwerdekultur und Macht zu einem sorgenfreien, grünen und gemeinschaftlichen Leben für alle kommen – und konnten dabei eine kleine Prise BarCamp schnuppern. Agora goes polisCAMP Die Agora gestaltete und bespielte mit der Initiative LebeVeedel sowie dem Bürgerverein Kölner Eigelstein e.V. einen Bauwagen auf dem Camp am Rudolfplatz, in dem Besucher:innen in einer interaktiven Ausstellung die gesteigerte Aufenthaltsqualität verkehrsberuhigter Straßen und Plätze erfahren konnten. Außerdem konnten interessierte Passant:innen und Nachbarschaftsgruppen sich in mehreren Sessions zum Thema Superblocks & Veedelsblocks sowie einem Vorgeschmack auf unser Sommer-BarCamp am 11.06.2022 vernetzen. Auf der diesjährigen polisMOBILITY, einer Mobilitätsmesse zur Verkehrswende, lieferten diverse Player der urbanen Mobilität Input zur Zukunft von Mobilität. Bei kreativen Aktionen und Bühnenprogramm konnten Interessierte mit den unterschiedlichen Ausstellern aus privater und öffentlicher Hand in den Dialog treten.  Bar- was? Zeltlager? Cocktails? Lan-Party? Der Begriff BarCamp weckt vielfältige Assoziationen. Ein BarCamp ist eine Mitmach-Konferenz zum aktiven Austausch, Netzwerken, Teilen von Erfahrungen und Inspiration für die Weiterentwicklung von Ideen.Dabei geht es um Geben und Nehmen – jede:r Teilnehmende ist dazu eingeladen, einen Beitrag mitzubringen oder sich über aktive Diskussion in den sogenannten Sessions einzubringen und von den anderen zu lernen …